Mit dem Schläger im Handgepäck
Von Bettina Braun
„Ich habe mich früher schon immer gefreut, wenn ich mich so richtig verausgaben konnte.“
Rolf Hartbrich
Badminton – Mit 24 Jahren steckt ein Sportler mitten in seiner Karriere. Rolf Hartbrich aus Künzelsau hat in dem Alter jedoch erst damit angefangen, die Leiter zu erklimmen. Er brauchte viele Anläufe, bis er seine Leidenschaft für Badminton gefunden hat. „Ich habe alles Mögliche vorher ausprobiert“, erzählt der 44-Jährige. Ob Schwimmen, Tennis, Volleyball oder Handball – alles war dabei. Und er fand an allen Sportarten Gefallen. „Das war schon immer ein Problem“, sagt er lachend.
Vereinstreue Badminton hat ihm von Anfang an Spaß gemacht. Hinzu kam, dass er schnell erfolgreich war, obwohl er vorher nie gespielt hatte. „Nur Federball auf der Straße.“ Mittlerweile ist er dreimaliger baden-württembergischer Meister in der Altersklasse Oldies 32 sowie südostdeutscher Meister im Doppel. In der Saison 2008 wurde er mit dem BC Kirchheim, seinem momentanen Verein, Vizemeister der Regionalliga Südost/Ost. Trotz des Wechsels ins bayerische Kirchheim ist er dem TSV Künzelsau treu geblieben. Seit 2001 ist er dort Badminton-Abteilungsleiter und trainiert die Kleinen.
Ein Freund, der Badminton spielt, hat ihn vor 20 Jahren mit ins Training genommen. Dadurch, dass er schon vorher alle möglichen Sportarten ausprobiert hat, fiel ihm das Lernen der Grundtechniken leichter als anderen Anfängern. „Mein Freund hat zu mir gesagt, wenn ich gegen ihn gewinne, dann hört er mit dem Spielen auf“, erzählt Hartbrich. Für ihn die Motivation, richtig ins Training einzusteigen. Der Hohenloher spielte lange beim TSV Künzelsau. Über Turniere lernte er gute Freunde kennen, mit denen er erst zu Bayreuth und danach nach Kirchheim bei Würzburg gewechselt ist.
Die Kameradschaft unter den Spielern gefällt ihm an Badminton – und auch, dass es eine anstrengende Sportart ist. „Ich habe mich früher schon immer gefreut, wenn ich mich so richtig verausgaben konnte“, sagt Hartbrich. Außerdem machen ihm die Turniere sehr viel Spaß. Über Leute, die schon länger spielen, kam er sogar ins Ausland zum Badmintonspielen. „Da ist dann immer ein Gefühl von Urlaub mit dabei.“
Zumindest meistens ist ein Gefühl von Urlaub dabei. Beim Anschlag auf das World Trade Center war er gerade in Washington. Im Fernsehen hat er die Anschläge live mitverfolgt. Das Turnier ist dann ausgefallen, allerdings hatte er abends noch ein Training mit amerikanischen Spielern. Danach sind die Sportler noch zusammengesessen und haben geredet. „Das war so unrealistisch, als ob man einen Actionfilm anschaut“, sagt er.
Sport am 11. September Sein Meniskuseinriss, wegen dem er Anfang des Jahres am Knie operiert wurde, ist mittlerweile verheilt. Vier lange Wochen musste er dem Training fern bleiben, nur Fahrradfahren war erlaubt. „Die Bewegung hat mir gefehlt“, erzählt Hartbrich.
Eine Grippe hat auch die regionale Qualifikation für die Altersklassenmeisterschaft verhindert. Für die Zukunft wünscht er sich darum, gesund zu bleiben und noch möglichst lange Turniere zu spielen – sowohl im Inland als auch im Ausland. Mittlerweile hat er auch gegen den Freund, der ihn damals zum Badminton gebracht hat, gewonnen. „Er spielt aber trotzdem noch“, bestätigt Hartbrich lachend.